Friedrichstadtpalast, Berlin

Größtes Revuetheater von Europa: Der Berliner Friedrichstadtpalast

Der Friedrichstadtpalast gilt mit seinem 1.900 Plätze fassenden Hauptsaal als größtes Revuetheater Europas. Das 1984 neu aufgebaute Prestigetheater wurde während der DDR-Zeit vor allem für aufwendige Revuen und spektakuläre Veranstaltungen genutzt.

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Die Wurzeln des Friedrichstadtpalastes kann man bis ins Jahr 1867 zurückverfolgen, als dort eine riesige Markthalle eröffnet wurde. Diese musste jedoch aus wirtschaftlichen Gründen schnell wieder aufgegeben werden. Im Jahre 1873 erfolgte ein Umbau des Hauses zu einem Zirkus mit 5.000 Sitzplätzen.

Nach Beendigung des Ersten Weltkrieges wurde die Zirkusarena zu einem Schauspielhaus 129 mit 3.000 Plätzen umgestaltet. Mit Eric Charell als Direktor des Hauses begann eine glanzvolle Epoche, in der Bühnengrößen wie Marlene Dietrich und die Comedian Harmonists das Publikum begeisterten. Das Stück "Frau Luna" von Paul Lincke war bei über 400 Vorstellungen ausverkauft.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Palast zum größten Teil zerstört, aber unmittelbar nach Kriegsende wieder aufgebaut. Das Haus erhielt den Namen Friedrichstadtpalast und entwickelte sich zu einem Ort zahlreicher Auftritte des Bolschoi-Balletts, des Indischen Nationalballetts und des Moskauer Staatsballetts.

Im Jahr 1980 musste der ursprüngliche Palast schließen, nachdem man bei einer Baukontrolle erhebliche Mängel am Fundament festgestellt hatte. In den Folgejahren wurde der Palast abgerissen und innerhalb von nur vier Jahren komplett neu erbaut.

Eng mit der Geschichte des Hauses ist die Geschichte einiger ostdeutscher Stars verbunden. Die inzwischen verstorbene Helga Hahnemann sang hier viele ihrer Lieder und wird so manchem in unvergesslicher Erinnerung bleiben.

Revuen mit modernen Showelementen im Friedrichstadtpalast

Nach dem Zusammenschluss der beiden deutschen Staaten stand der Friedrichstadtpalast, wie auch viele andere Häuser, vor einer ungewissen Zukunft. Nach der Übernahme von Alexander Illiskij als Intendant des Hauses wurde ein zukunftsorientiertes Konzept erarbeitet.

Das Konzept beinhaltete eine Mischung aus Revue und modernen Showelementen. So wurden mehrmals im Jahr neue Shows entwickelt, bei denen die ursprünglichen Formen der Revue und des Balletts eine Rolle spielten. Schließlich sollte das zu DDR-Zeiten bewährte Konzept nicht verloren gehen.

Der Palast wird auch bei unterschiedlich großen Medienereignissen als Veranstaltungsort genutzt. So finden einige Preisverleihungen wie zum Beispiel "Die Goldene Henne" im großen Saal des Palastes statt. Besonders den Fans von modernen Shows mit Revuecharakter ist der Friedrichstadtpalast zu empfehlen. Hier hat man die Möglichkeit, einen wunderbaren Abend zu verbringen.