Bildergalerie, Berlin

Deutschlands ältester Museumsbau: Die Bildergalerie von Friedrich dem Großen

Der Preußenkönig Friedrich II. (1712-1786), auch "Friedrich der Große" oder im Volksmund der "Alte Fritz" genannt, galt als Liebhaber der schönen Künste. Dazu zählte neben der Musik und Literatur auch die Malerei. Um seine Gemäldesammlung standesgemäß unterzubringen, ließ der Preußenkönig eigens dafür östlich von Schloss Sanssouci 217 eine Bildergalerie errichten.

Die Bildergalerie entstand zwischen 1755 und 1763 unter dem Baumeister Johann Gottfried Büring. Erwähnenswert ist, dass das Gebäude bereits zu Zeiten Friedrichs des Großen der Öffentlichkeit zugänglich war. Damit stellt die Bildergalerie Deutschlands ältesten noch erhaltenen Museumsbau dar.

Im Kontrast zu der eher schlicht gehaltenen Außenfassade, steht die äußerst glanzvolle Innenausstattung der Bildergalerie: Gemälde in kunstvoll geschnitzten und vergoldeten Rahmen zieren die beiden Galeriesäle, die durch einen kuppelbekrönten Mittelbau miteinander verbunden sind. Am östlichen Ende schließt sich ein Kabinett an, das den kleinformatigen Bildern vorbehalten ist. Nahezu wie ein Gesamtkunstwerk hängen die Gemälde dicht an dicht und sind im Stil des Barock doppelreihig angeordnet. Ausgestellt sind unter anderem Werke des Italieners Caravaggio ("Der ungläubige Thomas") sowie der beiden flämischen Maler Anthonis van Dyck ("Pfingstwunder") und Peter Paul Rubens ("Die vier Evangelisten").

Der Besuch der Bildergalerie lohnt sich bereits wegen der prachtvollen Räumlichkeiten: Die Fußböden bestehen aus weißem und gelbem Marmor, Wände und Decken sind reich mit vergoldeten Ornamenten verziert und überall erblickt man antike Skulpturen und kostbare Stuckelemente. Ein besonderer Blickfang sind die farbigen Einlegearbeiten aus Stein (so genannte Steinintarsien), mit denen der Boden des Mittelsaales gestaltet wurde.