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Nördlich vom historischen Potsdamer Stadtzentrum liegt das Dorf der russischen Kolonie Alexandrowka. Die reich mit Holzschnitzereien verzierten Blockhäuser prägen das Erscheinungsbild des russischen Dörfchens und ermöglichen einen kleinen Einblick in die Lebensweise der damals hier wohnenden russischen Sänger. Mitsamt der auf einer kleinen Anhöhe gelegenen russisch-orthodoxen Kapelle zählt die Alexandrowka Kolonie seit dem Jahr 1999 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Während das Dörfchen bei Schnee und eisiger Kälte wie ein russisches Wintermärchen anmutet, entpuppt es sich in den Sommermonaten als hübsche Parkanlage.
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Die russische Kolonie Alexandrowka wurde in den Jahren 1826 und 1827 auf Geheiß des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. zu Ehren des russischen Zaren Alexander I. (1777-1825) errichtet. Das preußische und russische Herrscherhaus verband eine politische, verwandtschaftliche und nicht zuletzt auch freundschaftliche Beziehung.
Jedoch erinnert die Entstehung der Alexandrowka Siedlung gleichzeitig an eine tragische Vorgeschichte: Im Jahr 1806 wurde die preußische Armee in der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt von Frankreichs Truppen unter Napoleon Bonaparte (1769-1821) vernichtend geschlagen. Preußen sollte infolgedessen nicht nur Teile seines Staatsgebietes verlieren, sondern musste zudem ein Hilfskorps für Frankreichs Feldzug gegen Russland stellen. Somit konnte Preußen nicht anders handeln, als gegen den befreundeten Zaren in den Krieg zu ziehen. An der Seite der französischen Grande Armée machten die preußischen Truppen 500 russische Gefangene. Nach einem Probesingen wurden 62 dieser Kriegsgefangenen zur Gründung eines russischen Soldatenchores auserwählt. Die Soldaten-Sänger sollten die preußischen Truppen sowie den Preußenkönig selbst unterhalten. Friedrich Wilhelm III. galt als großer Freund des typisch melancholischen Gesangs russischer Volkslieder.
Schon kurze Zeit später änderte sich die Kriegslage jedoch. Während der Befreiungskriege in den Jahren von 1813 bis 1815 kämpften Preußen und Russland wieder Seite an Seite gegen die Franzosen. Aus den russischen Soldaten-Sängern, die als Gefangene nach Preußen gelangt waren, wurden Verbündete. Nach dem Sieg über Napoleon Bonaparte kehrten die Sänger nicht in ihre russische Heimat zurück, sondern verblieben als Geschenk des Zaren in Preußen.
Bereits kurze Zeit nach dem Tod des russischen Zaren Alexander I. im Jahr 1825 begannen die Arbeiten an der Alexandrowka Kolonie. Der Architekt Peter Joseph Lenné wurde mit der landschaftlichen Gestaltung beauftragt. Dreizehn Blockhäuser wurden in einen hippodromartigen Grundriss eingebettet, der Grundriss der Siedlung orientiert sich also optisch an einer ovalen Pferderennbahn, dessen mittleres Alleensystem die Form eines Andreaskreuzes aufweist. Mit diesem Entwurf sollte ein bleibendes Denkmal für die preußisch-russischen Bande und den gemeinsamen Sieg über Napoleon Bonaparte gesetzt werden. Im April 1827 feierte man den Einzug von zwölf, der noch insgesamt 19 verbliebenen russischen Sänger in die fertig gestellten Häuser. Das zentral gelegene 13. Haus diente als Unterkunft des Kolonievorstehers.
Kunstvolle Ornamente und Schnitzereien schmücken Fenster, Giebel sowie Balkone der ein- und zweistöckigen Blockhäuser. Dennoch stellen die Kolonistenhäuser lediglich eine Imitation des russischen Blockhausstils dar. Preußische Sparsamkeit führte dazu, dass die Häuser zunächst auf einem gemauerten Sockel in Fachwerkbauweise errichtet und anschließend mit Holzbohlen verkleidet wurden. Erst diese Holzverschalung hinterlässt den Eindruck eines typischen russischen Blockhauses.
Wer mehr über Architektur und Geschichte der Alexandrowka-Siedlung erfahren möchte, kann dem Haus Nr. 2 einen Besuch abstatten. In dem liebevoll restaurierten Holzhaus eröffnete im Jahr 2005 ein kleines, privates Museum. Lohnenswert ist auch ein Blick in den rekonstruierten Garten des Hauses, der auf einer Fläche von 2.000 Quadratmetern über 300 verschiedene rekultivierte Obstgehölze beherbergt.
Zu einer kleinen Rast lädt das ehemalige Aufseherhaus ein, das Haus Nr. 1. Hier kann man in der Teestube sowie dem dazugehörigen Garten landestypische Spezialitäten probieren. Bei einer Borschtschsuppe, Pelmeni oder Soljanka lässt es sich wunderbar russischem Liedgut zuhören und dazu das berühmte Kwas oder Tee aus dem Samowar genießen.
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Durch die separaten Sehenswürdigkeitsbewertungen über diese Sehenswürdigkeit ergibt sich die Gesamtbewertung
Anschrift und Verkehrsanbindung Alexandrowka:
Adresse: Russische Kolonie, 14469 Potsdam
S-Bahn: Potsdam Hauptbahnhof
U-Bahn: Potsdam Hauptbahnhof
Bus: 638 / 639 / 604 / 609 Haltestelle: Am Schragen
Anschrift und Verkehrsanbindung Museum Alexandrowka:
Adresse: Russische Kolonie, 14469 Potsdam
S-Bahn: Potsdam Hauptbahnhof
U-Bahn: Potsdam Hauptbahnhof
Bus: 638 / 639 / 604 / 609 Haltestelle: Am Schragen
Telefon: +49 - 331 - 8170203
Anschrift und Verkehrsanbindung Russische Teestube:
Adresse: Russische Kolonie, 14469 Potsdam
S-Bahn: Potsdam Hauptbahnhof
U-Bahn: Potsdam Hauptbahnhof
Bus: 638 / 639 / 604 / 609, Am Schragen
Telefon: +49 - 331 - 2006478
Anschrift und Verkehrsanbindung Alexander-Newski-Kirche:
Adresse: Russische Kolonie, 14469 Potsdam
S-Bahn: Potsdam Hauptbahnhof
U-Bahn: Potsdam Hauptbahnhof
Bus: 638 / 639 / 604 / 609 Haltestelle: Am Schragen
Telefon: +49 - 331 - 296313
Anschrift und Verkehrsanbindung Jüdischer Friedhof:
Adresse: Puschkinallee, 14469 Potsdam
S-Bahn: Potsdam Hauptbahnhof
U-Bahn: Potsdam Hauptbahnhof
Bus: 638 / 639 / 604 / 609, Am Schragen
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