Brandenburger Straße, Berlin

Potsdams Flaniermeile: Die Brandenburger Straße ist von Restaurants und Geschäften gesäumt

Fast alle Häuser sind liebevoll restauriert und erstrahlen in altem Glanz

Shopping & Kulinarisches, Geschichte & Kultur - all das hält die Umgebung rund um die Brandenburger Straße für die Besucher bereit: Liebevoll restaurierte Häuschen aus dem 18. Jahrhundert prägen das Erscheinungsbild der Brandenburger Straße, Potsdams Fußgängerzone und Flaniermeile.

Seit dem Jahr 2005 lädt mit dem Stadtpalais auch wieder ein großes Kaufhaus zum Einkauf ein. Das im historischen Jugendstil errichtete Warenhaus beeindruckt besonders mit seinem drei Etagen hohen Lichthof, der von einem halbrunden Glasdach überspannt wird und dem historischen Vorbild nachempfunden wurde. An der Stelle des heutigen Karstadt-Kaufhauses wurde bereits im Jahr 1905 ein erstes Warenhaus errichtet.

Für einen gelungenen Einkaufsbummel empfiehlt sich in jedem Fall auch ein Abstecher in die Seitenstraßen der Fußgängerzone, so etwa die Gutenbergstraße 257. In den 1990er Jahren prägten hier noch buntbemalte Besetzer-Häuser das Straßenbild. Heute laden in den größtenteils restaurierten Häusern kleine, verwinkelte Läden zum Stöbern ein. Ein besonderes Einkaufsflair bietet auch das nahe gelegene Holländische Viertel.

Das Brandenburger Tor im Stile eines römischen Triumphbogens

Das Potsdamer Brandenburger Tor ist im Jahr 1770 errichtet worden und somit sogar einige Jahre älter als das gleichnamige Brandenburger Tor am Pariser Platz 33 in Berlin. Das Potsdamer Brandenburger Tor wurde im Stile eines römischen Triumphbogens erbaut und bildet die westliche Begrenzung der Fußgängerzone in der Brandenburger Straße 256.

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Mit dem Bauwerk sollte ein bleibendes Denkmal an Preußens Siege während des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) gesetzt werden. In unmittelbarer Nähe zum Brandenburger Tor befinden sich die Touristeninformation und der Luisenplatz mit seinem unterirdischen PKW-Parkhaus.

Vom Luisenplatz aus erreicht man in nur wenigen Minuten zu Fuß das Grüne Gitter. Das schmiedeeiserne Tor bildet einen der Eingänge zum Schlosspark Sanssouci 217. Betritt man den Park Sanssouci 217 durch das Grüne Gitter, bietet sich dem Besucher bereits nach wenigen Metern eine besonders reizvolle Ansicht von Schloss Sanssouci 217 auf dem effektvoll gestalteten Weinberg.

Westliche Begrenzung der Brandenburger Straße

Touristenbus vor dem Bauwerk

Brandenburger Tor am Luisenplatz

Am östlichen Ende der Potsdamer Einkaufsmeile Brandenburger Straße 256 ragt der 64 Meter hohe Glockenturm der katholischen Propsteikirche St. Peter und Paul empor. Die imposante Backstein-Kirche am Bassinplatz wurde auf einem ehemaligen Sumpfgebiet errichtet, das im 18. Jahrhundert trockengelegt wurde. Der Name Bassinplatz leitet sich von dem Bassin ab, das man hier als Wasser-Auffangbecken angelegte. Aufgrund zunehmender Verschlammung und Geruchsbelästigung wurde das Bassin in späterer Zeit verkleinert und letztendlich vollständig zugeschüttet.

Die St. Peter und Paul Kirche vereint verschiedene Stilrichtungen der Baukunst: Unverkennbar sind byzantinische, klassizistische sowie romanische Einflüsse. Ebenfalls interessant sind die drei Altargemälde des in Paris geborenen, preußischen Hofmalers Antoine Pesne.

Die Kirche vereint mehrere Baustile

Die St. Peter und Paul Kirche bei Nacht

Der Glockenturm ist 64 Meter hoch

Gleich neben der St. Peter und Paul Kirche 259 prägt ein weiterer Kirchenbau das Bild des Bassinplatzes. Am südöstlichen Rand des Platzes steht die im 18. Jahrhundert erbaute Französische Kirche. König Friedrich der Große ließ die Kirche für die aus Frankreich geflohenen Hugenotten errichten, die in Potsdam eine neue Heimat fanden.

Inspiriert vom Pantheon in Rom wurde die Französische Kirche nach Entwürfen des Architekten von Knobelsdorff vom holländischen Baumeister Jan Bouman erbaut. Für die Ausgestaltung des Kircheninneren war der berühmte Baumeister Karl Friedrich Schinkel verantwortlich. Der helle Kirchenbau mit ovalem Grundriss besticht vor allem durch seine Schlichtheit. Als besonderes Schmuckstück darf man zweifelsohne die barocke Grüneberg-Orgel aus dem Jahre 1783 bezeichnen.

Wer die Brandenburger Straße 256 entlang geht, sollte es keinesfalls verpassen, einen Blick in deren Seiten- und Parallelstraßen zu werfen. In der Charlottenstraße Ecke Lindenstraße befindet sich die Alte Wache, die in den Jahren 1795 bis 1797 erbaut wurde. Das zweigeschossige Bauwerk war ein königliches Geschenk von Friedrich Wilhelm II. an das "Prinz von Preußen" Regiment. Als Hauptwache fungierend, verfügte das repräsentative Gebäude mit Säulengang über ein Wachlokal sowie eine Montierungskammer. Heute hat sich hier eine Filiale der Commerzbank niedergelassen.

Zahlreiche Cafés, Restaurants, Bistros und Kneipen laden in Potsdams Innenstadt zum Verweilen ein. Für jeden Gaumen und Geldbeutel sollte etwas dabei sein. Als besonderer Tipp sei das Restaurant und Varieté Walhalla empfohlen. Bereits in den 1920er Jahren hieß das legendäre Varieté seine Gäste willkommen. Weltstars wie Charlie Chaplin und Enrico Caruso standen einst auf der Bühne des Walhalla. Jahrelang in Vergessenheit geraten, wurde das Kleinkunsttheater im Mai 2006 nach aufwendigen Restaurierungsarbeiten wieder eröffnet.

Folgt man der Lindenstraße weiter stadteinwärts gelangt man zur Gedenkstätte Lindenstraße. Das Haus in der Lindenstraße 54 erinnert heute an seine leidige Vergangenheit und mahnt als bleibendes Denkmal gegen politische Gewalt und Willkür. Während der NS-Zeit tagte hier das Erbgesundheitsgericht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude als Haftanstalt vom sowjetischen Geheimdienst genutzt. Zwischen 1952 und 1989 diente das Haus dem Ministerium für Staatssicherheit der DDR als Untersuchungsgefängnis für politische Häftlinge. Nun dokumentiert eine kleine Ausstellung die Geschichte des Hauses. Vor Ort kann man den ehemaligen Zellentrakt sowie die alten Gefängnishöfe besichtigen.

Der Obelisk 237 am Eingang zum Schlosspark von Sanssouci 217 gab dem Potsdamer Kabarett seinen Namen, denn in seiner unmittelbareren Nähe gastierte das 1978 gegründete Kabarett ganze 19 Jahre lang. Doch auch am neuen Spielstandort in der Charlottenstraße 31, ganz in der Nähe der Brandenburger Straße 256, versteht die Kabarett-Truppe nach wie vor ihr Handwerk. Stets aufs Neue schafft es das Ensemble, sein Publikum zu begeistern, zum Schmunzeln und vielleicht auch Nachdenken zu bringen. Für das leibliche Wohl sorgt die Kabarett-Kneipe.